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Polizei löst Party gewaltsam auf

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Die Dresdner Polizei hat am frühen Samstagmorgen eine so genannte FreeParty in den Kellerräumen eines leerstehenden Gebäudes in Klotzsche aufgelöst. Zuvor hatten etwa 150 Menschen auf einem Firmengelände in der Nähe des Flughafens zu Elektromusik getanzt und gefeiert. Über den Ablauf, was sich nach dem Eintreffen der Beamten vor Ort abgespielt hat, gibt es relativ widersprüchliche Angaben. So hatten zwei der Dresdner Lokalzeitungen (SäZ/DNN) anfangs wie üblich lediglich eine Pressemitteilung der Polizei übernommen. Wenig später waren jedoch Zweifel an der Meldung aufgekommen und auch wir haben von uns namentlich bekannten Menschen eine andere Version der Ereignisse geschildert bekommen.

Die Polizei behauptet, dass einigen ihrer Beamten auf dem Weg zum DJ-Pult der Weg von mehreren Personen versperrt worden war. Wenig später soll ein 26jähriger Mann einen der Polizisten zunächst umklammert und kurz darauf mit der Faust ins Gesicht geschlagen und leicht verletzt haben. Während der anschließenden Räumung der Party seien die Gäste der Aufforderung der Polizei nur “sehr zögerlich” nachgekommen. Als die Polizei schließlich die Personalien des mutmaßlichen Angreifers feststellen wollte, seien die Beamten erneut von ihm angegriffen und beleidigt worden. Gegen den jungen Mann wird jetzt wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Zeugen, die ebenfalls vor Ort gewesen sind, erzählten uns jedoch eine andere Version der Vorfälle. So hätten die Beamtinnen und Beamten zunächst in den Kellerräumen den Strom abgeschaltet und danach die Gäste “aggressiv” angewiesen, die vollkommen dunklen Kellerräume zu verlassen. Danach sollen die Beamten die Besucherinnen und Besucher in Richtung eines Treppenaufgangs gedrängt haben. Als Reaktion auf ein anschließendes Handgemenge setzten sie schließlich wahllos Pfefferspray gegen die Gäste der Veranstaltung ein.

Nachdem die unangemeldete Party gegen drei Uhr beendet worden war, sollen die Einsatzkräfte dazu übergegangen sein, die übrig gebliebenen Personen zu provozieren und sie daran zu hindern, das Partyequipment aus dem Keller zu tragen. Auch auf Nachfrage waren sie zudem nicht bereit, ihre Dienstnummern herauszugeben und einen Einsatzleiter zu benennen, obwohl sie eigentlich vom Gesetz verpflichtet sind, sich auszuweisen. Eine Kennzeichnungspflicht wie in Berlin war in Sachsen am Widerstand der CDU und FDP gescheitert, unabhängige Kontrollinstanzen ähnlich wie in Großbritannien und Norwegen existieren in Deutschland ebenfalls nicht. Die Dresdner Polizei ermittelt nun gegen fünf Personen wegen Hausfriedensbruch. Ob es ohne ihren Einsatz überhaupt zu Problemen gekommen wäre, ist zumindest fraglich. Angesichts der Tatsache, dass in Dresden in der jüngsten Zeit immer wieder von der Polizei als “illegal” bezeichnete Veranstaltungen an den unterschiedlichsten Orten der Stadt aufgelöst werden, stellt sich die Frage, wo es in der Stadt für Jugendliche sonst die Möglichkeit gibt, in unkommerziellen Freiräumen Partys zu veranstalten, die nicht Gefahr laufen, durch die Polizei aufgelöst und im Nachgang kriminalisiert zu werden.


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